„Was vor uns liegt und was hinter uns liegt sind Kleinigkeiten zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder. “
Das Zitat stammt von Thoreau, einem amerikanischen Philosoph im 19. Jahrhundert. Er weigerte sich, als Lehrer die Kinder zu schlagen und war über seinen Tod hinaus Inspirationsquelle für gewaltfreien Widerstand für Menschen wie Mahatma Gandhi oder auch Martin Luther King. Er vertrat seinen damals unpopulären Standpunkt, scherte sich nicht um die Konsequenzen und nahm diese billigend in Kauf. Er war sich selbst treu. Damit hat er eine Bewegung ausgelöst und viele Menschen zum Umdenken animiert.
Sein Leben war kurz, aber voller Höhen und Tiefen. Nachdem er an seiner Schule „keinen Gebrauch von der unerlässlichen körperlichen Züchtigung“ machte, musste er diese verlassen. Er sah den Rauswurf als Chance und gründete kurzerhand mit seinem Bruder zusammen eine eigene Schule. Im Jahr 1838 sicher nicht so einfach. Leider starb sein Bruder vier Jahre später und Thoreau musste die Schule wieder schließen. Er verzweifelte nicht, er nutzte seine Freiheit, um sich neu zu orientieren, er entwickelte reformerische Ideen, lebte bewusst ein einfaches, zurückgezogenes Leben und schrieb darüber.
Er weigerte sich, Steuern zu bezahlen, mit der Begründung, keine Kriege und vor allem die Sklaverei finanzieren zu wollen und landete dafür sogar im Gefängnis. Wieder schrieb er darüber, wenn er nicht gerade entflohenen Sklaven half. Seine Schriften wurden zur „Bibel der Helden der Widersetzlichkeit“ und dienen bis heute als Standardwerk und Namensgeber des zivilen Ungehorsams.
Seine Freunde beschrieben ihn als freien, glücklichen Mann, der sich nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet fühlte. Selbst als er seinem Tod in die Augen schauen musste, erstaunte er sein Umfeld mit einer ungewöhnlichen Gelassenheit. Er konnte am Ende sterben mit der Gewissheit, sein eigenes Leben genutzt und gelebt zu haben.