Für den einen ist es die Kreuzfahrt um die Welt oder der Sportwagen, andere streben überhaupt nicht nach Luxus und suchen ihr Glück zum Beispiel in der Partnerschaft, wieder andere laufen dem Glück ein Leben lang erfolglos hinterher.
Was ist der Schlüssel zum Glück?
Gibt es sie denn, die Zutaten für pures Glück? Wissenschaftlich gesehen sprechen wir von vier Säulen, die unser Glücksempfinden bestimmen. Zuerst einmal geht es darum, gelingende Beziehungen zu pflegen. Des Weiteren brauche ich im Alltag ein Tätigkeitsfeld, in dem ich etwas bewirken kann. Als dritte Säule steht die Stressbewältigung. Stress ist grundsätzlich nicht vermeidbar, doch Achtsamkeit bezüglich meines Stresshaushaltes ist fundamental. Und zu guter Letzt muss ich mir die Frage stellen, ob sich mein Lebensentwurf mit der Realität deckt.
Jeder kennt das: Die Stürmer spielen im entscheidenden Spiel einen vielversprechenden Pass, die Spannung steigt ins beinahe Unerträgliche, alle warten auf das Tor, dann explodiert die Freude und eine Welle der Glückseligkeit überrollt die Fangemeinde. Wir wissen, sie ist mitunter nur von kurzer Dauer. Gleich verhält es sich mit Konsum. Wir warten voller Vorfreude auf das Paket und beim Öffnen erfüllt uns ein Glücksgefühl, wenn wir den lang ersehnten Wunschartikel endlich in den Händen halten. Schnell kann der Zustand des glücklich seins wieder vorbei sein: zu klein, zu groß, falsche Farbe, defekt . . .
Ganz anders das tiefe Glücksgefühl, wenn das Neugeborene in den Armen liegt. Wie beglückend, wenn die Initiative erfolgreich war und einer Familie in Not geholfen werden konnte oder das Benefizkonzert alle Erwartungen übertroffen hat.
Da wird deutlich: Wir müssen unterscheiden zwischen kurzfristigen Glücksgefühl und dem „langfristigen Glück“, das wir mit Zufriedenheit gleichsetzen können. Unser Alltag kann uns nicht nur Glück bescheren. Glück ist kein Dauerzustand. Wenn wir aber bewusst dafür sorgen, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unser Leben nach unseren Wünschen gestalten, als soziale Wesen erfüllende Beziehungen pflegen, uns auch für andere einsetzen und dabei uns selbst nicht aus den Augen verlieren, dann steht einem erfüllten, zufriedenen Leben voller Glücksmomente nichts entgegen.
Da kann die herrliche Laubfärbung im Herbst jeden Morgen für ein paar Momente des Glücks sorgen, die Freude über regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten im Kreis der Familie Zufriedenheit bringen und der freundliche Umgangston im neuen Team immer wieder Motivation sein. Dann sind wir auch in der glücklichen Lage, kritischen Situationen gelassen zu meistern.
Bei all den Sorgen, Nöten und Ungerechtigkeiten, die uns im Alltag begegnen, bei all den Schreckensbotschaften, die uns tagtäglich über die Medien erreichen, bin ich nicht bereit, mir meine persönliche Zufriedenheit nehmen zu lassen:
Ich weigere mich, unglücklich zu sein und das Schöne in der Welt nicht zu sehen.